Leo zieht aus

Gespräch mit Kater Leo, im Juli 2008

 

Hallo Leo, was tust du gerade?  -   Ich schlafe.  -  Darf ich mal mit dir sprechen?  -  Wenn es nicht so lange ist, ihr Menschen plappert ja ständig.  -  Nervt dich das?  -  Nur, wenn ich zuhören muß.  -  Leo, Katharina und Kim sind jetzt oft weg, ist das schlimm für dich?  -  Nein, dann hab ich meine Ruhe.  -  Fühlst du dich allein?  -  Die sind blöd, ich kann doch auch dahin.  -  Da sind viele andere Menschen und Hunde. Es wäre kein ruhiger Platz für dich dort.  -  Überhaupt nicht?  -  Überhaupt nicht.  -  Dann bleibe ich lieber hier.  -  Frißt du genug?  -  Ich habe im Moment keinen Hunger, ich hänge nur im Schatten ab.  -  Das ist das Beste, was du machen kannst. Tun dir deine Ohren noch weh?  -  Ja, manchmal sehr doll, aber ich will nicht zum Tierarzt. Der hilft mir auch nicht, der tut nur weh.  -  Du hast dich aber auch ganz schön blöd angestellt, oder?  -  Laß du dich da mal auf den Tisch drücken, das ist blöd.  -  Leo, weißt du das Katharina ein Baby bekommt?  -  Dann ziehe ich aus.  -  Warum denn das?  -  Das wird nur nerven und die machen jetzt schon so ein Getüddel darum.  -  Bist du eifersüchtig?  -  Nein überhaupt nicht. Wozu auch, es ist ja noch nicht da.  -  Katharina wäre sehr traurig, wenn du ausziehst.  -  Das ist mir egal. Sie hat dann ja sowieso keine Zeit mehr für mich. Dann suche ich mir eine andere Frau, eine ohne Mann.  -  Weshalb eine ohne Mann?  -  Kim drängelt sich immer vor, dabei war ich zuerst da. Ich hätte ihn nicht ins Haus lassen sollen, jetzt werde ich ihn nicht wieder los.  -  Ich dachte du magst Kim gerne?  -  Mag ich auch, aber das ist kein Grund sich vorzudrängeln. Außerdem will er immer bestimmen, was ich darf und was nicht. Aber er hat gar nichts zu sagen, ich gehöre Katharina. Wenn er sich über mich ärgert, kann er ja wieder ausziehen.  -  Du bist aber ganz schön hart.  -  Er auch.  -  Kim wird sich später ganz viel um das Baby kümmern, dann hat Katharina Zeit für dich.  -  Kim muß arbeiten.  -  Kim hat dann ganz lange Urlaub und bleibt bei euch.  -  Ich will dann mein eigenes Zimmer, mit Fernseher.( Der Kater sieht für sein Leben gern fern.) - Das wird wohl kaum gehen, es gibt jetzt schon zu wenige Zimmer. Aber bis das Baby da ist, vergeht ja auch noch Zeit. Vielleicht wird es ja auch ganz schön für dich.  -  Ich schreie lauter als das Baby, das könnt ihr erleben. Und dann muß sie sich um mich kümmern.  -  Ich fürchte eher du fliegst vor die Tür, wenn du den Pascha spielst.  -  Dann schreie ich vor der Tür, ist mir doch egal.  -  Na warten wir mal ab, Leo. Katharina kommt ja morgen früh wieder zu dir. Freust du dich darauf?  -  Sie freut sich auf mich. Sie muß mich aber erst suchen gehen, ich komme nicht zu ihr.  -  Das macht Katharina gar nichts aus. Sie sucht dich gerne, Leo. Bis bald.

 

Das Baby wurde im Januar geboren, ein kleines, ruhiges Mädchen. Leo findet es inzwischen ganz toll eine kleine Schwester zu haben. Er hat kein eigenes Zimmer bekommen, ist aber die wichtigste Person im Haus.

 

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